Psychische Probleme oder Erkrankungen werden in Bezug zum Beziehungskontext betrachtet, in dem Symptome entstehen und aufrecht erhalten werden; diese Sichtweise führt dazu, dass wichtige andere Personen (Partner, Kinder,…), alle die vom Problem betroffen sind, in die Therapie eingeladen werden und zur Lösung beitragen können.
Symptombildungen können aus systemischer Sicht als „Lösungsversuche“ der Betroffenen für problematische Konstellationen in ihrem Lebensumfeld gesehen werden, auch wenn sie mit Leiden und eingeschränkten persönlichen Entfaltungsmöglichkeiten verbunden sind.
Das Vorgehen in der Therapie wird auf unterschiedliche Themenstellungen und bio-psycho-soziale Leidenszustände abgestimmt, unter Einbeziehung bedeutsamer sozialer Lebenswelten werden Selbstwirksamkeit, Ressourcenorientierung und Handlungskompetenz gefördert.
Menschen werden als autonom & kompetent betrachtet, als „Experten und Expertinnen ihrer selbst“. Die Psychotherapie organisiert einen „dialogischen Raum“, in dem die Entwicklung zieldienlicher Verhaltensweisen, Interaktionen und Überzeugungen angeregt wird.
Die therapeutische Beziehungsgestaltung zu Klient:innen ist geprägt durch ein empathisches, respektvolles und kooperatives Beziehungsangebot „auf Augenhöhe“. Nur wenn sich Klient:innen gut aufgehoben fühlen, keine Angst vor Kritik oder Abwertung haben, sind sie bereit sich mit Schwierigkeiten auseinanderzusetzen.
Zu den systemischen Methoden zählen:
- spezielle Fragetechniken ( z.B. zirkuläre, konstruktive und hypothetische Fragen)
- symbolisierende Interventionen (z.B. Familienbrett, Aufstellungs- und Skulpturarbeit, Timeline, Sandspiel, …)
- visualisierende Techniken (z.B. Genogrammarbeit, Malen & Zeichnen,…)
- narrative Interventionen (z.B. Externalisierungen, Metaphern& Geschichten, therapeutisches Schreiben, …)
Hypnotherapie
Die Entwicklung der Hypnotherapie erlebte in den 1970er Jahren verbunden mit dem Namen M. H. Erickson einen Entwicklungsschub. Der „kooperative Ansatz“ bedeutete eine Abkehr von Pathologisierungen hin zu Klient:innenzentriertheit. In den Fokus gerückt wurden der Person noch nicht zugängliche Ressourcen, inneres Wissen und unbewusste Fähigkeiten, die Symptome wurden als bestmöglicher Lösungsversuch der Vergangenheit angesehen.
Dieses sogenannte „Unbewusste“ als Ort der Kompetenzen und Ressourcen, alle Fähigkeiten und Erfahrungen, stehen als Wissen zur Verfügung und können für die Entwicklung von Lösungen genutzt werden. Durch das Erfragen individueller Werthaltungen, Sichtweisen und Glaubensätze versuchte M. Erickson das Verhalten, Denken und Erleben seiner Klient:innen zu verstehen. Als genauer Beobachter entdeckte M. Erickson, dass menschliches Verhalten in Mustern abläuft und Unterbrechungen eine Veränderung einleiten können.
Trancephänomene sind alltägliche Phänomene, sie können spontan und unwillkürlich im Alltag auftreten und werden daher nicht immer als solche wahrgenommen. Die Aufmerksamkeit ist in diesem Zustand hochfokussiert und auf das innere Erleben und Wahrnehmen gerichtet. Im Rahmen der Hypnotherapie werden Trancezustände gezielt hervorgerufen und für verschiedene therapeutische Zwecke eingesetzt.